Raum der Stille

Im Zuge der Ausbauplanung am Frankfurter Flughafen sollte im Gate A des Terminal 1 ein konfessionslosen Andachtsraum integriert werden.

Als Planungsprozess wurde ein studentischer Wettbewerb vorgeschaltet.

Auf Grundlage des Siegerentwurfes von Frau Katharina Woll wurde durch das Büro Architekten v. Törne GmbH die Planung in Zusammenarbeit mit der Wettbewerbsgewinnern weiter entwickelt.

Der Raum der Stille wurde angedacht, den Passagieren am Flughafen einen Ausbruch aus dem Stress und der Hektik zu ermöglichen.

In der Umsetzung wurde eine geschwungene Decke für den Raum entwickelt, die bereits mit dem Zugang den Besucher in den Raum hineinführt und ihn begleitet. Die Decke ist hierbei in Ihrer Ausführung als „Gold“ glänzendes Element das gestaltende und führende Bauteil im Raum und schließt diesen auch gegenüber der Fensterfassade ab.

Durch die spezielle Oberflächenstruktur der Decke wurde das aus dem Wettbewerbsentwurf stammende Prinzip der „Kaustiken“ umgesetzt. Die entstehenden Lichtreflexionen im Raum werden über die gesteuerte Beleuchtung lebendig gemacht.

In der Mitte des Raumes befindet sich ein monolithischer Sitzblock aus Eiche, welcher den Besucher einlädt sich niederzulassen und die Lichtspiele auf sich wirken zu lassen. Die weiteren Umfassungsflächen Wände und Boden wurden zurückhaltend in einer weißen Oberflächenbeschichtung homogen ausgearbeitet. Im Fensterbereich wird die Decke als begleitendes Element heruntergezogen und schließt die Richtung des Raumes ab. In diesem Bereich sind die vorhandenen Lochungen der Deckenelemente so aufgeweitet, das ein eingegrenzter Blick auf das Vorfeld gewährt wird.

Um den Raum vom unmittelbar angrenzenden Gatebereich optisch als auch akustisch abzugrenzen, wurde der Zugangsbereich durch zwei halbhohe, unterhalb der Abhangdecke verbleibende Zwischenwände abgegrenzt und als Zugangsweg neu gegliedert. Dieser Weg trennt den offenen, lauten Gatebereich von dem eigentlichen Raum der Stille ab.

Neben dem hohen gestalterischen Anspruch des Raumes einschließlich des zugehörigen Beleuchtungssystems mussten die sicherheitstechnischen Einrichtungen des Gebäudes insbesondere alle Systeme zur Früherkennung von Brandereignissen bis hin zur Sprinkleranlage in die Optik des Raumes integriert werden, ohne auffällig zu werden.

Zu diesem Zweck wurde die gesamte Decke revisionierbar ausgeführt. Sie dient neben der Raumgliederung auch der gezielten akustischen Geräuschreduzierung gegenüber den Gateflächen.